Kommentar zum Artikel Nr. 628:

Mehr Gleichgewicht zwischen Kapitalmacht und Mensch...

 

Ich finde nicht, dass der gesellschaftliche Diskurs über die Trennung von Arbeit und Lohn zu früh stattfindet. Im Gegenteil: Es ist an der Zeit, Abhilfe zu schaffen dafür, dass der "Arbeiter" mehr oder weniger unbewusst einen Abscheu darüber empfindet, dass er seine Arbeitskraft wie eine Ware zu Markte zu tragen sich gezwungen sieht, weil er ansonsten nicht an der Gesellschaft teilhaben kann. Er muss sich durchaus ausgebeutet fühlen - und das steht seiner Würde entgegen. Wir sollten niemand dazu zwingen jemandes oder ein "Systemsklave" zu sein.

Es ist an der Zeit, dass wir mit aller Initiative unser gesellschaftliches Miteinander gemäss unserer Würde, die wir Kraft unseres Menschseins haben, gestalten. Wenn wir weiterhin Menschenarbeit als Ware "denken", werden wir weiterhin Sklaven unseres selbstgeschaffenen Dilemmas - eklatanter Mangel an Erwerbsarbeitsplätzen - sein. Wenn wir, um weiterhin Arbeitsplätze schaffen zu können, Dinge produzieren, die nicht dem Menschheitsentwicklungsziel "Handeln aus christlicher Nächstenliebe" dienen, gerät die Integration der drei Nachhaltigkeiten: Soziale N., Ökonomische N., Ökologische N., ins Abseits. Dass dies schon zu lange praktiziert wird, ist unübersehbar.

Es ist nicht menschenwürdig, dass Menschen einer Arbeit nachgehen müssen, die noch "übriggeblieben" ist: Sogenannte Billiglohnjobs annehmen, um weitere Almosen erhalten zu können, die Aufstocker. Diese Menschen können nicht aus ihrer freien Initiative zum Wohle anderer Handeln, aber die meisten würden es tun, wenn man sie denn liesse, davon bin ich überzeugt. Ansonsten müssten wir uns des Menschenbildes "Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser" bezichtigen.

Das Vormundschaftsgebaren der Wettbewerbszwänge wächst sich zu einem wirklich bedrohlichen Krebsgeschwür aus, welches uns unsere Freiheit zunehmend abschneidet. Die Wirtschaft unternimmt den Staat, das führt zu sozialer Erkältung. (Im Kommunismus unternimmt der Staat die Wirtschaft, da gehen der Wirtschaft die Lebenskräfte aus. Ein Ausweg wäre die Dreigliederung des sozialen Organismus - nicht weil die Idee von Rudolf Steiner stammt, sondern weil er ein hervorragender Denker ist - ). Kommen womöglich daher die zahlreichen "Zivilisationskrankheiten" in den Industriegesellschaften wie Depression, Burned-out-Syndrom, Psychosen, CA, Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Stoffwechsels und und und?

Und: Dadurch, dass wir menschliche Arbeit wie eine Ware betrachten, unterwerfen wir sie dem Angebot-Nachfrage-Mechanismus des Konsumgüter- und Dienstleistungsmarktes. Faktisch leben wir schon heute von der Leistung unserer Mitmenschen, so sollte auch unser Steuersystem und unsere Betrachtungsweise und Denkart über menschliche Arbeit dieser Veränderung zunehmend Rechnung tragen. Ich würde Ihre weitere Fürsprache für die Erhöhung der Konsumsteuer sehr begrüßen. Dann wäre auch die Möglichkeit gegeben Maschinenarbeit zu besteuern und dadurch wieder Mehr Gleichgewicht zwischen Kapitalmacht und Mensch herzustellen, wobei wir uns darüber im klaren sein müssen, dass wir und nicht irgendeine Macht diese Verhältnisse geschaffen haben und weiterhin schaffen werden, wenn wir uns nicht auf menschenwürdige Entwicklungsziele (zurück)besinnen.

Falsche Gedanken haben krankmachende Auswirkungen! Menschenarbeit als Ware "denken" führt zu sozialer Ungerechtigkeit, Ökologischen Katastrophen und Sklaventum.

Sebastian Meyer
Bohmte, Lankreis Osnabrück, Niedersachsen

 

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